Colocation-Rechenzentrum: Potential & Gefahren beim Serverhousing

Colocation Rechenzentrum
Colocation-Rechenzentren eignen sich ideal für Unternehmen, welche große Datenmengen verarbeiten und speichern müssen, jedoch keine eigene Infrastruktur aufbauen möchten. Denn der Eigenbetrieb kostet Zeit, Geld, Strom und Personal. Erfahren Sie jetzt, welche Vorteile das Serverhousing bietet, wie es um die IT-Sicherheit bestellt ist und welches Risiko oft unterschätzt wird.

Die Digitalisierung schreitet voran, die Internetnutzung steigt – und das nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie. Um den wachsenden Bedarf nach digitalen Anwendungen zu decken, nimmt die Bedeutung von hochleistungsfähigen Rechenzentren zu. Doch nicht jedes Unternehmen kann sich ein eigenes Rechenzentrum leisten, geschweige denn in den eigenen Räumlichkeiten einen ausfallsfreien Betrieb der Server garantieren. Eine Alternative bietet das sogenannte Serverhousing, auch bekannt als Colocation. Was es damit auf sich hat und welche Gefahr oft übersehen wird, erfahren Sie in diesem Artikel.

Rechenzentrum: Definition & Komponenten

Ein Rechenzentrum, auch genannt Data Center, ist der physische Standort, an dem die zentrale Rechentechnik eines Unternehmens untergebracht ist. In dem Data Center werden große Mengen an Daten, wie z.B. E-Mails, Datenbanken von ERP-Systemen oder CRM-Tools, verarbeitet und gespeichert.

In der Regel setzen sich Rechenzentren aus folgenden Komponenten zusammen:

  • Server-Hardware (leistungsfähige Prozessor CPUs, große Festplatten, schnelle Speicher)
  • Aktive Netzwerkkomponenten (benötigen aktiven Stromanschluss, z.B.: Router, Switches, Firewalls)
  • Passive Netzwerkkomponenten (benötigen keinen eigenen Stromanschluss, z.B.: Verkabelung, Stecker, Buchsen)
  • Racks (Gehäuse aus Metall, in dem die Komponenten befestigt sind)

Diese Komponenten benötigen räumlich viel Platz und verbrauchen große Mengen an Strom. Hinzukommt, dass die Server ausfallfrei funktionieren und besonders stark gegen Cyberangriffe geschützt werden müssen. Für viele Unternehmen ist es schwierig, diese Voraussetzungen im eigenen Gebäude umzusetzen.

Racks und Schaltschränke mit Server-Hardware im Rechenzentrum

Rechenzentren setzen sich aus Server-Hardware und Netzwerkkomponenten zusammen, welche in Racks untergebracht sind

Große Unternehmen verfügen daher in der Regel über ein eigenes Rechenzentrum, welches rund um die Uhr überwacht wird. Doch nicht jedes Unternehmen kann oder möchte sich ein eigenes Rechenzentrum leisten. Wer dennoch von den Vorteilen eines abgesicherten Rechenzentrums profitieren möchte, kann sich beim sogenannten Serverhousing einen Stellplatz im Data Center mieten.

Colocation-Rechenzentrum: Definition und Vorteile im Überblick

Serverhousing bzw. Colocation beschreibt die externe Verwaltung des eigenen Servers in einem Rechenzentrum, welches von verschiedenen Organisationen genutzt wird.

Wie funktioniert Serverhousing?

Beim Serverhousing können ganze Racks oder auch nur Teile angemietet werden. Komponenten wie Server, Router und Festplatten bringt der Kunde selbst mit. Auch die Administration und Verwaltung der Server bleibt in den Händen des Kunden.

Das IT-Management in einem Colocation-Rechenzentrum unterscheidet sich kaum vom eigenen Serverraum: Über einen Remote-Zugriff erhalten Administratoren rund um die Uhr Zugriff auf das System. So können sie aus der Ferne Updates einspielen oder Fehlermeldungen beheben.

Vorteile des Colocation-Rechenzentrums

Der entscheidende Vorteil des Serverhousings im Vergleich zum eigenen Serverraum besteht darin, dass die vorhandene Infrastruktur des Rechenzentrums automatisch mit genutzt wird. Dies umfasst bspw.:

  • Bandbreite
  • Kühlung
  • Brandfrüherkennungs- und Gaslöschanlagen
  • redundante unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)

Dies spart sowohl Kosten als auch Ressourcen im eigenen Unternehmen. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die gewährleistete Sicherheit (siehe Sicherheit im Colocation-Rechenzentrum).

 

Remote Hands Service im Colocation-Rechenzentrum
Wer Unterstützung bei der Administration und Verwaltung der Hardware benötigt, erhält diese in Form von „Remote Hands Services“

Viele Colocation-Rechenzentren bieten außerdem Servicearbeiten und Unterstützung für die Hardware der Kunden an. Diese Dienstleistungen werden als „Remote Hands Services“ bezeichnet und sorgen für eine zusätzliche Entlastung beim Kunden.

Wer nutzt Serverhousing?

Ein Colocation-Rechenzentrum wird von mehreren gewerblichen Kunden genutzt. Meist handelt es sich dabei um Unternehmen aus der IT-Branche, Cloud-Plattformbetreiber, Banken, Versicherungen und Kunden aus der Industrie. Im Prinzip kommt das Serverhousing für Organisationen jeglicher Art und Größe infrage. Selbst Kleinstunternehmen profitieren von der Dienstleistung, da einzelne Höheneinheiten innerhalb eines Racks gemietet werden können.

Die Auslagerung des Servers in ein Colocation-Rechenzentrum ist dann sinnvoll, wenn die eigenen Räumlichkeiten und Netzanbindungen keinen ausfallfreien Betrieb gewährleisten können. Da der Bedarf an Rechenkapazitäten steigt, nimmt der Stromverbrauch, der Platzbedarf und die Anforderung an die Zuverlässigkeit stetig zu. Prognosen sagen voraus, dass 80 Prozent aller Unternehmen bis 2025 ihre eigenen Rechenzentren abschalten und auf Colocation umsteigen.

Sicherheit im Colocation-Rechenzentrum

Wie sieht es mit der Sicherheit in Rechenzentren aus?

Um die Sicherheit der Kundenserver zu gewährleisten, stellt der Colocation-Dienstleister in der Regel folgende Sicherheitsmaßnahmen bereit:

  • Strenge Zutrittskontrollen
  • Brandfrüherkennungs- und Gaslöschanlagen
  • Netzersatzanlagen
  • Videoüberwachung
  • Unterbrechungsfreie Stromversorgung

Zusätzliche Maßnahmen zur IT-Sicherheit wie z.B. eine Firewall oder Antivirenprogramme muss der Kunde selbst bereitstellen. Ein im Rechenzentrum angesiedeltes Network Operation Center (NOC) überwacht die IT-Komponenten kontinuierlich und gewährleistet somit die Sicherheit des Netzwerks.

Ein stark unterschätztes und weitestgehend unbekannte Risiko ist das gemeinsam genutzte Stromnetz in einem Colocation-Rechenzentrum.

Die unterschätzte Gefahr: Das geteilte Stromnetz beim Serverhousing

Beim Serverhousing teilen sich unterschiedliche Kunden aus verschiedenen Branchen den Standort des Rechenzentrums. Dabei stehen die Serverschränke nebeneinander, in manchen Fällen teilen sich verschiedene Unternehmen sogar ein Rack. Zwar hat niemand physischen Zugriff auf die Server anderer Kunden, doch das ist nicht zwingend nötig, um an sensible Daten zu gelangen.

Innerhalb der Server werden sensible, vertrauliche Daten verarbeitet und gespeichert. Das Problem: Über die Verkabelung der IT-Hardware gelangen diese Daten ins Stromnetz des Gebäudes.

Verkabelung im Data Center

Kabel gehören unabdingbar zur IT-Hardware dazu – bergen allerdings ein gewisses Risiko

Und eins teilen sich alle Server innerhalb des Rechenzentrums: Das Stromnetz.

Sobald Daten verarbeitet werden, sind diese als elektrische Signale verfügbar und werden über die Leitung im Inneren der IT-Hardware transportiert. Dabei entstehen um die Kabel herum elektromagnetische Felder. Diese führen zum „Überkoppeln auf Leitungen“. Signale springen von einer Leitung auf die andere über und gelangen so in das Netzteil des Geräts, welches mit dem Stromnetz des Gebäudes verbunden ist.

Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel Cyberangriff über das Stromnetz.

Cyberkriminelle sind nun in der Lage, diese Daten im Stromnetz als Rauschsignale aufzuzeichnen und auszuwerten. Dafür müssen die Datendiebe keinesfalls physisch in das Data Center eindringen – dies ist aufgrund der strengen Zutrittskontrollen ohnehin kaum möglich. Es reicht, wenn sie legal einen Stellplatz im Colocation-Rechenzentrum anmieten und ihre Spionage-Hardware dort aufbauen.

Ein Datendiebstahl auf diese Weise ist weder erkennbar noch rekonstruierbar. Doch wie können Sie sich gegen einen solchen Cyberangriff schützen?

Sichern Sie Ihre Daten mit der NOSPY BOX

Der einzige wirksame Schutz gegen einen solchen Cyberangriff ist das technische Vermeiden von ins Stromnetz abfließende Daten. Diesen Schutz bietet die patentierte NoSpy-Box®. Mithilfe des Data-Cut-Out-Filtersystems werden sensible Daten abgefangen und unbrauchbar gemacht, bevor diese ins allgemeine Stromnetz fließen. Eine Auswertung der Daten ist nach der Filterung nicht mehr möglich.

Data-Cut-Out-System der NOSPY BOX

Durch das DCO-Filtersystem der NoSpy-Box® werden ins Stromnetz abfließende Daten unbrauchbar gemacht

Die Filterleiste ist dabei so einfach nutzbar wie eine Steckdosenleiste. Wahlweise ist die NoSpy-Box® mit Schuko-Stecker oder auch als Netzanschlussleitung mit offenem Ende für den Festanschluss erhältlich. Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer NoSpy-Box®-Produktseite.

Fazit: Serverhousing lohnt sich – unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen

Serverhousing ist eine feine Sache und lohnt sich für Unternehmen jeglicher Art und Größe. Die Vorteile des geteilten Data Centers liegen auf der Hand: die ausgereifte Infrastruktur, die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen, die unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) sowie der gesparte Platz im eigenen Unternehmensgebäude dürften überzeugende Argumente sein.

Wichtig ist dabei jedoch, die Gefahren des geteilten Gebäudes zu kennen und sich dagegen zu schützen.

Falls Sie noch Fragen zum Angriff über das Stromnetz oder speziell zur NoSpy-Box® haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an info@heinen-ics.de

FAQ Colocation-Rechenzentrum / Serverhousing

Beim Colocation wird der unternehmenseigene Server extern in einem Rechenzentrum verwaltet. Ein solches Colocation-Rechenzentrum wird gleichzeitig von verschiedenen Kunden genutzt.

Serverhousing, auch Colocation, beschreibt die externe Verwaltung der Server-Hardware in einem Rechenzentrum. Beim Serverhousing teilen sich verschiedene Kunden die Infrastraktur des Data Centers.

Zwischen Serverhousing und Colocation besteht kein Unterschied. Beide Begriffe beschreiben die Verwaltung des Servers in einem externen Rechenzentrum, welches von verschiedenen Kunden genutzt wird. Weitere Synonyme sind Serverhoming und Co-Location.

Die Sicherheit spielt in Rechenzentren eine zentrale Rolle. Dies umfasst zum Beispiel:

  • Strenge Zutrittskontrollen
  • Brandfrüherkennungs- und Gaslöschanlagen
  • Netzersatzanlagen
  • Videoüberwachung
  • Unterbrechungsfreie Stromversorgung

Firewalls und Antivirenprogramme werden vom Kunden selbst bereitgestellt.

Ein Rechenzentrum setzt sich in der Regel aus folgenden Komponenten zusammen:

  • Server-Hardware (leistungsfähige Prozessor CPUs, große Festplatten, schnelle Speicher)
  • Aktive Netzwerkkomponenten (benötigen aktiven Stromanschluss, z.B.: Router, Switches, Firewalls)
  • Passive Netzwerkkomponenten (benötigen keinen eigenen Stromanschluss, z.B.: Verkabelung, Stecker, Buchsen)
  • Racks (Gehäuse aus Metall, in dem die Komponenten befestigt sind)

Die Sicherheitsvorkehrungen im Colocation-Rechenzentrum sind sehr hoch. Jedoch sind Angriffe über das Stromnetz weitestgehend unbekannt. Sensible und vertrauliche Daten, die im Server verarbeitet und gespeichert werden, gelangen über die Verkabelung der IT-Hardware im Stromnetz des Data Centers. Cyberkriminelle machen sich diese Sicherheitslücke zunutze, in dem sie diese Daten als Rauschsignale aufzeichnen und auswerten. Wirksamer Schutz gegen einen solchen Cyberangriff bietet die patentierte NoSpy-Box®.

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